Heute wird der 250. Geburtstag Johann Christian Friedrich Hölderlins gefeiert!
„Hochgeehriste Frau Kammerrathe!
Bey Ihren lieben Hölderle, ist eine sehr wichtige veränderung eingetretten <…>. Sein dichterischer Geist zeigt Sich noch immer thätig, so sah Er bey mir eine Zeichnung von einem Tempel Er sagte mir ich solte einen von Holz so machen, ich vesetze Ihm drauf daß ich um Brod arbeiten müßte, ich sey nicht so glüklich so in Philosofischer ruhe zu leben wie Er, gleich versetze Er, Ach ich bin doch ein armer Mensch, und in der nehmlichen Minute schrieb Er mir folgenden Vers mit Bleistift auf ein Brett
Die Linien des Lebens sind Verschieden
Wie Wege sind, und wie der Berge Gränzen.
Was Hir wir sind, kan dort ein Gott ergänzen
Mit Harmonien und ewigem Lohn und Frieden.
<…> In ansehung seiner verpflegung dürfen Sie ganz beruhig sein.
<…> Ihr gehorsamer Dinner Ernst Zimmer.“