Parsifal ~ Richard Wagners Bühnenweihfestspiel als Einakter

Mit „Parsifal“ erschuf Richard Wagner ein modernes Mysteriendrama. Es ist der Weg des reinen Toren, der durch das Tal der Leiden muss, hin zur Menschwerdung. Mag der Jüngling anfangs scheitern, so ist es sein Schicksal, sich zu entwickeln und über wahres Mitleid letztlich zur Gnade des Gralskönigtums zu finden.
 

Eine mehrstündige Oper ohne Orchester? Nur Literatur und Theater?
~ Ja, fast! Zum Libretto gehören neben den Gesangstexten etliche Regieangaben Wagners, die oft nicht umgesetzt werden. So heißt es am Ende: „…eine weiße Taube schwebt herab… Kundry sinkt entseelt zu Boden…“ Wie in dem Gemälde abgebildet, bleibt sie in Inszenierungen aber oft am Leben. Aber darauf kommt es, so bin ich überzeugt, dem Komponisten an: Ihre Erlösung, auf welche sie Jahrhunderte oder sogar mehrere Inkarnationen hat harren müssen, stellvertretend für andere Persönlichkeiten, die Wagner in ihr zu vereinen suchte, denkt man an Eschenbachs „Parzival“. Er schuf Kundry um den Verfall der Menschheit entgegen zu wirken. Auch sie ist Teil jenes Speers, von dem es heißt: „…die Wunde schließt der Speer nur, der sie schlug“. GFW Hegel schreibt: „Denken… ist es, welche die Wunde schlägt und dieselbe heilt.“


Lange schon lebe ich mit den verschiedenen Erzählungen aus dem Mittelalter und auch Wagners Werk begleitet mich alltäglich. So lag es nicht fern den Parsifal solistisch wiedergeben zu wollen. Durch Werkstattaufführungen und Premiere hat sich gezeigt, dass ich dies auch vermag indem ich sieben Rollen spiele! Da ich bereits mehrere Rollen gleichzeitig in anderen Kammerstücken spiele, bin ich mit der Komplexität von Dramen vertraut, Charaktere miteinander agieren zu lassen und dies für mein Publikum verständlich zu transportieren. Überdies singe ich dank meines Mezzosoprans wichtige Schlüsselszenen – nur die! So exaltiert lachen wie eine Kundry kann ich übrigens genauso gut, denn als mehrere Blumenmädchen schnippisch um des Helden Gunst buhlen! An Humor darf es letztlich auch nicht fehlen! Komm, holder Knabe, komm!

Lassen Sie sich überraschen, wenn alles Tamtam fehlt (so wunderbar es auch ist!), wie gut Sie sich auf den Text konzentrieren können, der in der Oper akustisch oft nicht zu verstehen ist. Letztlich möchte ich, dass sich jeder eine eigene Bilderwelt zu erschließen vermag, um den Gral vor dem inneren Auge und Herz zur Erscheinung zu bringen! Womöglich bedarf unsere Zeit einer neuen Art der Gralsenthüllung. Dafür braucht es auch den Speer. Erkennen wir diesen (an), so sind wir der Enthüllung einen Schritt näher. Und mein Anliegen ist es in dieses Schreiten einzustimmen, wo es heißt: „Zum Raum wird hier die Zeit“…  

Premiere: 2023 Hölderlinhaus Maulbronn
Ab 2024 regelmäßige Auftritte
An manchen Orten mit Musikern – wenn es sich anbietet!
Dauer: ca. 65 Minuten

Feedback einer Zuschauerin!

Liebe Eunike.
Ich bin begeistert von deiner Arbeit und dir als Mensch.

Großartig so sehr das eigene zu leben, so frei und liebend das zu tun was du liebst mit voller Begeisterung und Authentizität. Du bist mir Inspiration für meine weitere berufliche Zukunft, noch mehr das zu tun, warum ich hier bin und wo meine Freude und Begeisterung liegt.

Du bist ein leuchtendes Vorbild für die Welt. Du entzündest Funken für eine bessere Welt. Ich kann sie fühlen und wünsche mir diese in mein Leben mitzunehmen. Das wundervolle Leben in seiner Fülle zu kosten und die Magie in allem sehen zu können.

Danke das du du bist und dich so sehr lebst.
Alles liebe zu dir