Hannah Arendt ~ Verstehen ist Heimat

Ein Portrait-Theater für die Jugend, jung Bleibende und jung Werdende!

Zum 50. Todestag von Hannah Arendt (14. Oktober 1906 in Hannover; † 4. Dezember 1975 in New York)

1964 kam die nach New York emigrierte Arendt nach Deutschland. Im Fernsehgespräch bei Günter Gaus fiel dieser Satz „Ich will verstehen„. 60 Jahre später möchte ich diesen Inhalten begegnen und neue Begegnungeräume zum Diskurs eröffnen. Denn ihre Art zu denken zeigt die Anschlussfähigkeit für die Gegenwart: auf die Tatsachen zu schauen statt Opfer von „Image-Making“ zu werden und mehr miteinander ins Gespräch zu kommen, anstatt es zu verweigern.

Mein Beruf ist politische Theorien. Ich will verstehen und wenn andere verstehen wie ich, dann gibt mir das eine Befriedigung wie ein Heimatgefühl!

Leidenschaftlich hat sie die Liebe zur Politik gelehrt. Wie hat sie das geschafft? Wie kam sie eigentlich zu ihrer Urteilsfähigkeit? Wie war es für sie als Jüdin in Deutschland geboren zu sein, zu flüchten und nach dem 2. WK wieder deutschen Boden zu betreten? Was können wir von ihr lernen – und vor allem: wie?

Mit solchen Fragen möchte ich mich in diesem Projekt befassen, auf die Suche gehen in ihrem Leben und Wirken. Denn sie macht uns ein Angebot: unsere bisherigen Strukturen, wie wir denken und handeln, zu hinterfragen! Dies lebt sie uns vor in ihrer eigenen geistigen Unabhängigkeit und Unerschrockenheit. Nie hat sie sich den Mund verbieten lassen.

Sie wird zum Vorbild einer mündigen urteilsfähigen Gesellschaft. Frage: Wollen wir das und was sind wir dafür zu tun bereit!?

Darstellungsform: Portrait-Theater als Diaolg

Ich spiele zwei Rollen: eine junge Weltverbesserin namens Lis und Hannah Arendt!
Im Gespräch mit dem Publikum erzählt Lis, worüber sie sich den Kopf zerbricht, einfach nicht mehr weiter weiß bei all den Geschehnissen[ Leben, Politik, Umwelt, Klima usw]. Sie fragt das Publikum, ob ihnen das bekannt vorkommt? Ihr Bedürfnis ist es verstehen zu wollen, was vor sich geht.

Was will ich? Was ist gut? Was kann ich als junger Mensch beitragen? Kann ich überhaupt was tun? Was ist wesentlich und bleibt? Oder auf was kommt es an? Was ist der Sinn des Lebens?

Als sie im Internet die Worte eintippt Verstehen, ich will verstehen“, erscheint der gleichnamige Buchtitel von Hannah Arendt. ´Ach, kann man ja mal lesen´ denkt sie und fängt Feuer. Das ist es! Danach hat sie gesucht! Aber es steigen auch Fragen auf. Und so beginnt nun auch der Dialog mit Hannah, die ihr mit der Zeit zur imaginären Freundin wird. Durch Hannah lernt sie ihre eigene Stimme kennen und sich selbst dazu zu befähigen ins eigene Urteilen zu kommen.

„Und Ihr, macht ihr mit!?

~~~~~~ Für Hannah Arendt ist das Verstehen Heimat, es beglückt sie, denn es schafft Verbindung! Also ist es ja auch geistige Nahrung! So möchte ich mein Publikum einladen sich mit diesem Programm zu nähren und neugierig zu werden, auf das, was Hannah Arendt uns anbietet und immer noch aktuell ist. Wie können wir angesichts der Fluten von Nachrichten Kapitän unseres eigenen Schiffes sein ohne unterzugehen?… Das möchte ich bewegen mit den Gedanken Hannah Arendts.
Insbesondere möchte ich dabei ein junges Publikum erreichen. Darum sind insbesondere Aufführungen an Schulen erwünscht, aber nach wie vor auch an anderen Orten wie Theater, Kulturräume, Kirchen, Freilicht-Bühnen, Museen, Gaststätten, Seniorenheime usw

Bericht eines Zuschauers:
Eunike schafft es mit einem Minimum an ausgewählten Requisiten (zum Beispiel einem alten Siemens-Telefon und einem Schwarz-Weiß-Foto von Hannah Arendt), die Phantasie des Zuschauers so zu aktivieren, dass die beiden Gesprächspartner Lis und Hannah, in deren Rollen sie abwechselnd schlüpft, ganz lebendig werden. Am erstaunlichsten aber ist, dass je länger man dem Gespräch der beiden konzentriert zuhört, desto mehr man selbst zum lebendigen Denken gelangt, das heißt: zum Verstehen.
Dem Programm hat Eunike mit einem Zitat von Hannah Arendt den Titel „Verstehen ist Heimat“ gegeben.


von J. Stürmer

#hannaharendt“