Hegel & Hölderlin

~ Das Bleibende aber stiften die Dichter und Denker

„Unser Vereinigungspunkt sei eine unsichtbare Bruderkirche…“

Ein Literatur-Projekt von Eunike Engelkind
anlässlich des 250. Geburtstages von
Hölderlin (20.3.1770) und Hegel (27.8.1770)

Lange habe ich mir Gedanken darüber gemacht, was mir persönlich wichtig ist über Hegel zu berichten, und wie ich das auf künstlerisch-literarischem Wege umsetzen kann.
Mein großes Interesse im Kosmos Hegel gilt dabei seiner Erkenntnismethode und seiner Herangehensweise zum Thema Glauben und Religion. Ich habe ein Stück geschrieben, welches das Publikum mit einbezieht, das die Menschen dazu anregen soll, sich selbst mit Hegel zu befassen. Denn es würde sich sehr lohnen, nicht nur für einen selbst, sondern für die Gesellschaft! Durch Hegels Denktraining kommen wir zu geistiger und seelischer Unabhängigkeit in Zeiten der Globalisierung und können damit der Zerstörung des Ich entgegenwirken, die uns heute allenthalben bedroht! Hegel und seine Zeitgenossen haben dies vorausgesehen und bieten uns zahlreiche Anregungen, damit wir nicht in den Fluten viraler Ablenkungen untergehen, sondern zu Mitgestaltern & Mitdenkern unserer Zeit werden!


Aber auch die Freundschaft zu Hölderlin darf in diesem Projekt nicht zu kurz kommen.
Nun, wie stelle ich das Ganze an? Von welcher Warte aus kann ich mein Vorhaben vollziehen?
Ich spiele Wilhelmine! – Wilhelmine? Was ist denn das für ein Name!
– Soviel sei verraten:

Diese Büste gibt mir auf meinem Schreibtisch zu denken!

Berlin im Jahre 1830: Hegel ist nicht nur Philosoph – er spielt Karten, trinkt und isst gerne… Man glaubt es kaum, er ist ein geselliger Mensch, der auch das Gespräch mit Künstlerinnen sucht! Im literarischen Salon begegnet ihm Wilhelmine. Sie ist gelangweilt von einfallslosen Theaterrollen und von den Anträgen schnöder preußischer Junker! Lieber möchte sie studieren, wie die Männer! Der Salon aber bietet ihr und der Damenwelt die Möglichkeit sich zu bilden! In ihrem Streben nach Bildung hat Hegel es ihr angetan, obwohl er es ihr nicht einfach macht!
Die Philosophie muss sich hüten, erbaulich sein zu wollen!“
Sie komponiert aus Hegels Gedankengängen einen Theatermonolog, um das Verborgene darin zu entschlüsseln. Auch konkrete Lebensereignisse flicht sie ein in diesen Kranz und ist gespannt, wie das Publikum im Salon reagieren wird.
Wer sagt, ein hübsches Frauenzimmer könne nicht denken?! Mit einer gehörigen Portion Charme und Witz zeigt sie dem Publikum, wie lebendig Hegel wirklich ist!
Vorhang auf!